Lieblingspflanzen
Dies ist so etwas wie unsere persönliche und natürlich nie vollständige Hit-Liste:
Wildtulpen
Tulpen haben lange Beine und sind nicht nur rot, rosa oder gelb!
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Die botanischen oder Wildtulpen ragen dabei aus dem Tulpen-(-Massen-)Sortiment hervor, denn sie sind einfach anders: sie blühen meistens sehr früh im Jahr, sind von grazilem Wuchs, anspruchsvoll gefärbt und von natürlicher Eleganz. Sie degenerieren nicht wie ihre überzüchteten Verwandten, sondern vermehren sich bei passendem Standort fleissig und regelmässig.
Die persische Tulpe (Tulipa clusiana) ist besonders gut zum Verwildern geeignet. Bei trüben Wetter sind die Blütenblätter geschlossen und zeigen eine hübsche kirschrote Zeichnung. Bei direkter Sonneneinstrahlung offnet sich die Blüte und zeigt das gelbe Auge mit den Staubgefässen.
Weitere spektakuläre Arten sind Tulipa humilis 'Alba' 'Coerulea Oculata' (rechts im Bild) mit einem stahlblauen Blütenboden, die bereits im März ihre reinweissen Blüten über dem nur etwa 10 cm hohen Stiel öffnet, und Tulipa polychroma, eine sehr seltene Wildtulpe mit becherförmigen weissen Blüten mit gelber Mitte und grau-violetter Aussenseite.
Salbei
Salbei trägt zu den farbintensiven Momenten des Jahres bei.
Die Salvia nemorosa-Sorte 'Caradonna' zeigt mit einer dunkelviolette Blüte an noch dunkleren Blütenstielen, was echte Eleganz bedeutet und hebt sich durch ihre lange Blütezeit vom restlichen Sortiment ab.
'Caradonna' wächst schlank und aufrecht, auch die nach einem vorsichtigen Rückschnitt erscheinende reiche Nachblüte ab Mitte August kann sich durchaus sehen lassen.
Kombinieren kann man sie mit fast allen Sommerblühern. Hier haben wir sie mit Allium atropurpureum, einem mit einer dunkelweinroten, halbkugeligen Dolde blühenden Wildlauch, kombiniert. Richtig poppig wird es, wenn dazu noch unermüdliche Dauerblüher wie die Katzenminze Nepeta faasenii oder Geranium 'Roxanne' ein farblich abgestimmtes Blütenmeer in unterschiedlichen Blau- und Blauviolett-Tönen bilden .
Schweben die dunkelvioletten Caradonna-Blüten über und zwischen den feinen bronzefarbenen Ähren des mexikanischen Federgrases, das sich schon bei dem leisesten Windhauch bewegt, kommt es zu einem perfekten Zusammenspiel von Bewegung und Farbe.
Die jungen Blätter des Gewürz-Salbeis sind purpurviolett, bilden hübsche Kontraste in Staudenbeeten und verfeinern daneben auch Salate und Saucen.
Die Himalaya Birke | |
Solitär oder in kleinen Gruppen gepflanzt, leuchtet die Rinde der Himalaya-Birke in reinstem Weiss und setzt mit ihrer leicht abrollenden Rinde helle Akzente in Garten und Landschaft. Vorausgesetzt man ist nicht allergisch gegen Birkenpollen, bietet dieser mittelgroße Baum auch im Hausgarten die Möglichkeit, imposante farbliche Kontraste zu kreieren. Hervorragend bei Unterpflanzungen mit der blutroten Astrantia-Sorte 'Ruby Wedding', mit der Tulpe 'Queen of the Night' oder mit Geranium wlassowianum, das sich im Spätsommer mit dunkelvioletten Blüten und im Herbst mit orangeroter Färbung von der weissen Rinde abhebt. |
Hortensien
Hortensien haben zu Unrecht ein Bauerngarten- und Langweiler-Image. Sie sind kaum anfällig für Krankheiten, blühen ewig lange in einer Jahreszeit, in der Farbakzente ansonsten eher von den sich langsam verfärbenden Blättern übernommen werden, und sind durch ihren langsamen und mässigen Wuchs auch für kleinere und schwierigere Pflanzsituationen geeignet. Dabei muss es nicht immer die 'Annabelle' sein....
Bei Hydrangea aspera mit ihren flachen Schirmrispen stehen die hellvioletten fertilen Blüten im Kontrast zu den weissen Randblüten | Hydrangea paniculata 'Limelight' sticht farblich aus dem Hortensien-Sortiment hervor und wurde in den Sichtungsergebnissen als exzellente Sorte eingestuft |
Disteln | ||
Sie sind zugegebenermassen stachelig und nicht gerade beliebt bei Menschen, die Pflanzen gerne anfassen. Hält man allerdings respektvoll Abstand und geniesst die Schönheit lediglich als Betrachter, erkennt man schnell, daß hier verborgene Eigenschaften versteckt sind. Aus naturnahen Pflanzungen sind Disteln als farb- und strukturgebendes Element nicht mehr wegzudenken. Besonders gut kommt die Eleganz der imposanten, von dekorativ geaderten Hüllblättern umgebenen, kugelförmigen Blütenköpfe zwischen mittelhohen Gräsern wie Pennisetum, Calamagrostis, Panicum oder kleinwüchsigen Miscanthus zur Geltung. Auch nach dem Verblassen der Blüten wirken die kugeligen oder spitzigen Samenstände oft noch bis weit in den Herbst hinein ansehnlich und attraktiv und verleihen einer Pflanzung Struktur und Spannung. | ||
Echinops bannaticus, die Kugeldistel, ist eine äusserst beliebte Bienen- und Schmetterlingsweide | Eleganz pur: Eryngium alpinum, die Alpendistel |
Gräser
bestechen durch ihre Dynamik und Linearität. Sie vollbringen statische Meisterleistungen in Punkto Höhenwachstum bei gleichzeitiger extremer Flexibilität und Bruchsicherheit.
Das zarte Federgras Nasella tenuissima ist ein ganz spezieller Fall und bringt viele Gartengestalter zum Schwärmen. Schon bei einem leichten Windhauch bewegen sich die grazilen Halme und sind auch im Winter durch ihre bronzene Verfärbung ein echter Hingucker.
Nasella wirkt am besten bei flächiger Verwendung. Hier haben wir Salbei und Wildlauch in ein großflächiges Pflanzbeet aus über 250 Nasella eingesteut. Zur Blütezeit schweben die zahlreichen kleinen Lauchkugeln und die dunkelvioletten Kerzen des Salbei über einer sich ständig in Bewegung befindlichen Wolke aus Grashalmen.
Nasella benötigt allerdings ein spezielles, gut durchlässiges Substrat , bei Staunässe ist sie sonst sehr kurzlebig und verschwindet einfach.
Das Chinaschilf, Miscanthus sinensis, hat immer noch mit seinem Siebziger-Jahre-Image zu kämpfen. Gartengestalter wie Piet Oudlof oder Wolfgang Oehme haben durch geschickte Sortenauswahl und innovative Verwendung damit aufgeräumt.
Die Sorten 'Gracillimus' (links im Bild), die besonders durch ihren eleganten Wuchs hervorsticht und nur in sehr warmen Sommern blüht, und die 'Kleine Silberspinne' (rechts), mit einer zuverlässigen und standfesten Blüte von August bis Februar und sensationellen Lichteffekten bei niedrigstehender Wintersonne, zählen zu meinen absoluten Lieblingen.
Farne
entrollen zur Zeit des Austriebs Ihre Triebe und Blätter in einem typischen skulpturalen Rund und sind eine in der Gartengestaltung weithin unterschätzte imposante Pflanzenfamilie. Der Fotograph und Bildhauer Alfred Blossfeld hat dies Ende des 19.Jahrhunderts bereits in seinem Werk verewigt.
Der Schwarzschuppenfarn Dryopteris wallichiana kommt ursprünglich aus Nepal und ist einer unserer schönsten Freilandfarne mit bis zu einem Meter langen, sattgrünen Wedeln. Stiel, Mittelrippe und Seitenadern sind dicht mit schwarzbraunen Schuppen bedeckt.
Beim Goldschuppenfarn Dryopteris affinis mit trichterförmigem Wuchs und frischgrünen Wedeln, sind Stiel und Blattunterseiten golden beschuppt. Der Austrieb leuchtet goldbraun, später werden die Wedel dunkelgrün.
Und der Königsfarn Osmunda regalis wird mit den Jahren immer mächtiger und kann sehr, sehr alt werden. Über die Jahre erreicht er dabei erstaunliche Ausmasse und zeigt eine goldgelbe, oft wochenlang andauernde Herbstfärbung.
Polystichum setiferum 'Herrenhausen' ist ein flach wachsender, fein gefiederter Farn, den wir gerne als Bodendecker verwenden.
Zudem behält er meist - abhängig vom Standort und den Minustemperaturen - seine grünen Wedel über den Winter.